Echte Kamille

Matricaria chamomille (recutita)

Asteraceae

Weitere Namen

Deutsche Kamille, Mueterchrut

Droge

Flos – Blüte

Beschreibung

Die 20-60c m hohe Pflanze trägt am stark verzweigten, runden Stengel feine, fiedrig geteilte Blätter. An den Enden der Äste sitzen Blütenköpfchen mit weissen Zungen- und gelben Röhrenblüten auf einem kegelförmig gewölbten, hohlen Blütenboden. Das hohle Köpfchen lässt die echte Kamille von den übrigen Arten unterscheiden.

Vorkommen

Ursprünglich in Süd- und Osteuropa, sowie Vorderasien beheimatet. Heute in ganz Europa, Nordamerika und Australien verbreitet.

Garten

An sonnigen Feld- und Wegrändern, auf Schuttplätzen können während des ganzen Sommers die Blütenköpfe gepflückt und im Schatten getrocknet werden. Kamille gilt als Zeigerpflanze für humus- und stickstoffreichen, lehmigen Boden. Sie wird aus Argentinien, Ägypten, Bulgarien, Ungarn und Spanien importiert.

Zubereitung

Als lnfus-1-2 Esslöffel der Blütendroge, für Dämpfe, Umschläge oder Rollkuren verwenden. Rollkur: Morgens vor dem Aufstehen 1 Tasse ungesüssten, warmen Tee langsam trinken, nacheinander 5 Minuten entspannt auf dem Rücken, der rechten Seite, dem Bauch und der linken. Seite liegen.

Wirkstoffe

Ätherisches Öl 0.3-1.5%: Bisabolol, Chamazulen; Flavonoide; Cumarine; Gerbstoffe; Schleimstoffe.

Wirkung und Anwendung

Kamillenblüten wirken krampflösend, entzündungshemmend und blähungswidrig, sowie bakterizid und fungizid. Sie werden innerlich bei Magen-, Darm- und Menstruationsbeschwerden, äusserlich bei Haut- und Schleimhauterkrankungen als Umschläge, Bäder und Salbenauflagen und bei Entzündungen im Nasen/Rachenraum angewendet.

Phytopharmaka

Standardisierte Kamillenextrakte (alkoholisch/wässrige Auszüge) zur innerlichen und äusserlichen Anwendung. Wegen seltenen allergischen Hautreaktionen soll ein Teeaufguss nicht am Auge verwendet werden.

Geschichte/Volksmedizin

In der Volksmedizin wird Kamillentee als Schlaftrunk und als Beruhigungsmittel verwendet, in Form von Umschlägen gegen Epilepsie, Gebärmutter-, Leib-, Nieren- und Blasenschmerzen, als Leber- und Milzmittel und zur Behandlung eiternder Wunden. Als Mutterblume wurde die Kamille zur Förderung der Menstruation eingesetzt, zum Waschen und Reinigen im Wochenbett. Im gelben Korbblütler mit dem weissen Strahlenkranz sahen die Nordvölker das Antlitz des Sonnengottes selbst.

Weitere Links

Wikipedia

Pharmawiki

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Literatur

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