Linum usitatissimum
Linaceae
Weitere Namen
Lein, Flachs
Droge
Semen – Samen
Beschreibung
Die einjährige, feingliedrige Pflanze wird 20-80cm hoch und trägt schmal-lanzettliche Saftige Blättchen und am Ende der Stengel die zarten hellblauen 5-blättrigen Blüten. Sie reifen zur Frucht heran, einer runden Kapsel in der die glatten, braunglänzenden Samen zu einer Rosette angeordnet sind.
Vorkommen
Als eine der ältesten Kulturpflanzen in vielen Varietäten und Formen zur Faser- und Ölgewinnung, sowie zur Gewinnung der arzneilich verwendeten Samen weltweit angebaut. Heute durch den Kreuzungslein ersetzt.
Garten
Anbau durch Aussaat der Samen in Reihen. Als Arzneidroge wird der Samen aus Marokko, Argentinien, Belgien, Ungarn und Indien geliefert.
Zubereitung
Die ölhaltigen Samen werden ganz oder zerquetscht mit viel Wasser eingenommen oder pulverisiert als warme Umschläge angewendet.
Umschlag: 1 Teil Leinsamenpulver mit 2 Teilen Wasser aufkochen, den Brei auf Gazetücher streichen, einpacken und möglichst warm auf die schmerzende legen. Mit einem Woll- oder Seidentuch warmhalten.
Wirkstoffe
Schleimstoffe (Polysaccharide) 3-10%, in der Samenschale, fettes Öl: Linol- und Ölsäure; Lignane; Ballast- und Mineralstoffe; Proteine
Wirkung und Anwendung
Das milde Abführmittel wirkt durch das hohe Quellvermögender Samen mit Wasser. Durch Erhöhung des Füllvolumens im Darm wird die Darmtätigkeit schonend. Der Schleim erhöht die Gleitfähigkeit und macht harte Stühle weich (dazu viel Flüssigkeit einnehmen). Neuste Studien zeigen für den Leinsamen eine grosse“ Bedeutung zur Vorbeugung gegen Krebs (Darm- und Brustkrebs). Das Leinöl wird als Bindemittel für Farben und Lacke verwendet.
Phytopharmaka
Leinsamen sind ganz, zerquetscht oder als Pulver, verpackt in Einzelbeuteln bereit für Umschläge, erhältlich.
Geschichte/Volksmedizin
In der Volksmedizin werden die Leinsamen als Wärmeanwendungen Nebenhöhlenentzündungen, Katarrh, Magenschmerzen, Furunkeln und anderen HautIeiden eingesetzt. Als Nahrungsmittel ist er umstritten, weil er Blähungen auslösen kann, wobei diese vor allem auftreten, wenn zu wenig Flüssigkeit aufgenommen wird, so dass die Quellung nicht stattfinden kann. Der Lein wurde schon im 5. Jahrtausend vor Christus in Babylonien angebaut.
Weitere Links
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Literatur
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