Sambucus nigra
Caprifoliaceae
Weitere Namen
Schwarzer Holunder, Husholder, Schwitztee
Droge
Flos – Blüte
Beschreibung
Bis 7 m hoher Strauch oder Baum. Aste mit weissem Mark, Blätter gegenständig, gefiedert. mit meist 5 breit lanzettlich, zugespitzten, leicht gezahnten Teilblättern. Blüten in doldigen Rispen. Krone weiss-gelblich. Fruchtstand überhängend mit kugeligen schwarzen Beeren. Sambucus ebulus (Zwergholunder, Attich), ein naher Verwandter. ist von kleinerem Wuchs, nicht verholzt, die Blätter unpaarig gefiedert, mit 3-4 Fliederpaaren. Vorsicht: leicht giftig!
Vorkommen
Heimisch in ganz Europa, West- und Mittelasien, Nordafrika.
Garten
Wächst gut in stickstoffreichen, feuchten, durchlässigen Böden. Braucht viel Platz. Blütezeit Mai-Juli. Vermehrung durch Stecklinge möglich.
Zubereitung
Zur Blütenteebereitung werden 2 Teelöffel mit heissem Wasser übergössen und 5 Minuten ziehen gelassen. Die getrockneten Beeren werden mit kaltem Wasser angesetzt, ca. 30 Minuten stehen gelassen und dann zum Sieden erhitzt. Sowohl von der Blüten-, wie von der Fruchtdroge werden Sirupe, resp. Säfte hergestellt.
Wirkstoffe
Glycoside: Flavonoide- Rutin, Hyperosid, Sambucin; Ätherisches Öl; Zucker; Fruchtsäuren; Vitamin 82, C und Folsäure
Wirkung und Anwendung
Die Blütendroge wird als schweisstreibendes Mittel bei fiebrigen Erkältungen angewendet, durch den angenehmen Geruch häufig auch als Geschmackskorrigens genutzt. Die Fruchtdroge findet ihre Anwendung als Laxans, Diuretikum und Diaphoretikum. Die frischen reifen Früchte werden zur Saft- und Marmeladenbereitung genutzt. In grossen Dosen wirken sie darmreinigend.
Phytopharmaka
Als Fertigarzneimittel sind Sirupe und Säfte erhältlich.
Geschichte/Volksmedizin
In der Volksmedizin werden die Blüten zur Herstellung von Gurgelwässern, die Früchte gegen Ischias, Nervenentzündungen und als Lebensmittelfarbstoff verwendet. Seit der Antike auch als gallentreibendes Mittel bekannt. Hildegard von Bingen empfiehlt ein Dampfbad gegen Gelbsucht. Die Galle (zusammen mit der Leber ein entgiftendes Organ) soll mit dem schweisstreibenden Effekt der Holunderblüten an die Oberfläche gebracht werden.
Weitere Links
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Literatur
5, 8, 12, 16, 20