Oenothera biennis
Onagraceae
Weitere Namen
Zweijährige Nachtkerze, Schinkenkraut, Rapontikawurzel
Droge
Semen – Samen
Beschreibung
Die Nachtkerze ist eine zweijährige Halbrosettenpflanze von 50-150 cm Höhe mit aufrechtem, unverzweigtem, borstig behaarten Stengel. Blätter wechselständig, ganzrandig lanzettlich. Die schwefelgelben, breiten Blüten mit einem röhrigen Achsenbecher entwickeln sich erst im zweiten Jahr in langen, beblätterten Trauben. Abends blühen sie in der Dämmerung auf, sind aber bis am nächsten Mittag bereits wieder verblüht. An warmen Sommerabenden kann das Entfalten der Blüten, das nur wenige Minuten dauert, beobachtet werden.
Vorkommen
Heimisch in Nordamerika, heute in der ganzen Welt verbreitet. Schweiz: An Strassen- und Wegrändern, Schutthalden, sandigen Böden.
Garten
Im ersten Herbst gegrabene Wurzeln als Gemüse oder im zweiten Jahr gewonnene Samen.
Zubereitung
Durch schonende Kaltpressung der Samen wird das wertvolle Nachtkerzenöl gewonnen.
Wirkstoffe
Nachtkerzenöl: Linolensäure, Ölsäure, Gamma-Linolensäure
Wirkung und Anwendung
Beim Prämenstruellen Systdrom zwischen zwei Zyklen in Kapselform einnehmen; bei Hautleiden zur Reinigung der Talgdrüsen, sowie beim atopischen Ekzem; bei bestehendem Diabetes und bei der chronischen Polyarthritis oder allgemein wenn ein Mangel an der Gamma-Linolensäure besteht. Die Gamma-Linolensäure ist eine essentielle Fettsäure, die in der Nachtkerze reichlich vorkommt.
Phytopharmaka
Das Nachtkerzenöl ist in verschiedenen Fertigarzneimitteln erhältlich.
Geschichte/Volksmedizin
Erstmals wurde sei 1612 als Zierpflanze im botanischen Garten von Padua angebaut. Sie diente lange Zeit als Gemüsepflanze, worauf der Name „Schinkenwurz“ (die Wurzel wurde durch Kochen rot) oder der Spruch „ein Pfund Nachtkerzenöl soll mehr Kraft geben als ein Zentner Ochsenfleisch“ hinweist. Die zerstampften Samen wurden von Indianern Nordamerikas bei Hautausschlägen aufgelegt.
Weitere Links
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Literatur
1, 2, 4, 10, 11