Tilia cordata (Winter-Linde)
Tilia platyphyllos (Sommer-Linde)
Tiliaceae
Weitere Namen
Winter- oder Stein-, und Sommer-, Graslinde
Droge
Flos – Blüte
Beschreibung
Bis 30 m hoher Baum. Bei der Winter-Linde sind die Blätter steif, rundlich mit aufgesetzter Spitze, 3-8cm Durchmesser am Grunde herzförmig, oft asymmetrisch, spitz gezahnt, oberseits kahl, unterseits blaugrün, mit rostfarbenen Bärtchen in den Nervenwinkeln Blütenstand 3-10-blütig, mit flügelartigem Hochblatt. 5 Kronblätter. Frucht eine 1-2samige Nuss. Die Sommerlinde hat weiche und grössere Blätter, oberseits behaart, unterseits gleichfarbig, das Bärtchen ist weiss, der Blütenstand 3-10 blütig.
Vorkommen
In ganz Europa verbreitet. In der Schweiz ist die Sommerlinde häufiger als die Winterlinde.
Garten
Als Arzneidrogen werden die Blüten, selten die Rinde verwendet und häufig aus China, den Balkanländern und der Türkei importiert. In der Schweiz werden sie häufig gepflanzt. Die Blüten werden durch Abschlagen der blütentragenden Äste nach dem Aufblühen gewonnen. Verfälschungen sind nicht selten mit der Tilia tomentosa, die für die Biene giftige Blüten trägt. Die Unterscheidung ist durch die Geruch- und Geschmacksprüfung möglich: unangenehm, widerlich.
Zubereitung
Zur Teebereitung werden die Blüten mit heissem Wasser angebrüht und während 5 Minuten ziehen gelassen.
Wirkstoffe
Schleim: 10%, Flavonoide: Rutin, Hyperosid, Quercitrin, Gerbstoffe; Ätherisches Öl: 0.02-0.1%
Wirkung und Anwendung
Zur Linderung des Hustenreizes beim Katarrh der Atemwege und als schweisstreibendes Mittel bei Fieber.
Phytopharmaka
In Fertigtees enthalten.
Geschichte/Volksmedizin
In der Volksmedizin zusätzliche Anwendung als harntreibendes Mittel, bei Magenkrämpfen und als Beruhigungsmittel. Die Lindenrinde als Aufguss zu Spülungen und für Umschläge gegen Rheuma und Arthritis. Das Lindenholz zur Zahnreinigung. So wurde die Linde schon in der Antike gebraucht.
Weitere Links
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Literatur
3, 5, 8, 20