Wallwurz, Beinwell

Symphytum officinalis

Boraginaceae

Weitere Namen

Echte Wallwurz, Beinwell, Zottle, Schadheil

Droge

Radix – Wurzel

Beschreibung

Aus einem dicken, saftigen, aussen schwarzen, innen weissen Wurzelstock entspringen verästelte, borstig behaarte Stengel, die 50-100 cm hoch werden können. Die wechselständigen, rauh behaarten, lanzettlichen Blätter sind kurzgestielt oder sitzend und ganzrandig. Die rotvioletten, manchmal gelbweissen Blüten sitzen in überhängenden Trauben und besitzen eine röhrenartige Krone.

Vorkommen

Heimisch in ganz Europa, im Osten bis Sibirien reichend, in Kanada aus Kulturen verwildert.

Garten

Häufig an Graben-, Wald- und Wegrändern bis 1500m zu finden. Einsammlung der Wurzel im Frühjahr vor dem Austreiben oder im Spätherbst. Trocknung der Wurzel nach Längsspaltung an der Sonne oder bei 40-60°C. Der Anbau erfolgt von Samen aus oder durch Wurzelstocksprosse.

Zubereitung

Die Arzneidroge wird aus Bulgarien, Rumänien und Polen eingeführt. Wir verwenden die frische (Breizubereitungen) oder die getrocknete Wurzel für Umschläge. Dazu werden kleingeschnittene Wurzelstücke 10 Minuten aufgekocht und abgesiebt. Auf die innerliche Verwendung sollte verzichtet werden.

Wirkstoffe

Alkaloide: Allantoin, Pyrrolizidine; Schleimstoffe; Gerbstoffe

Wirkung und Anwendung

Die entzündungshemmende Pflanze fördert die Gewebeheilung und wird bei Prellungen, Quetschungen, Knochenhautreizungen, Gelenk- und Sehnenscheidenentzündungen, Arthritis, und Drüsenschwellungen, äusserlich auf der intakten Haut verwendet Von einer innerlichen Anwendung wird wegen der leberschädigenden Wirkung der Pyrrolizidin-Alkaloide abgeraten, zumindest über längere Zeiträume hinweg. (8)

Phytopharmaka

Pyrrolizidinfreie Wurzelextrakte sind in Form von Salben und Gelen im Handel.

Geschichte/Volksmedizin

Volksmedizinisch wird die Droge bei Rheuma, Bronchitis und als Gurgelmittel angewendet. Die innerliche Verwendung bei Gastritis, Magen- und Darmgeschwüren, sowie bei Durchfall wird wegen der Nebenwirkungen abgelehnt. Für den wundheilenden Effekt ist das Allantoin zuständig. Seine Wirkung wurde im ersten Weltkrieg entdeckt, als man beobachtete, dass mit Maden versetzte Wunden auffallend rasch heilten. In späteren Untersuchungen konnte nachgewiesen werden, dass das von den Maden ausgeschiedene Allantoin dafür verantwortlich ist.

Weitere Links

Wikipedia

Pharmawiki

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Literatur

2, 5, 8