Hamamelis virginiana
Hamamelidaceae
Weitere Namen
Hamamelisstrauch
Droge
Cortex, Herba, Folium – Rinde, Kraut, Blatt
Beschreibung
3-4 m hohes Bäumchen oder Strauch mit gekrümmt gewundenen, gelblichbraunen Ästen, ovalen, spitzgezähnten Blättern, am Blattgrund verengend und asymmetrisch. Blütezeit zwischen Oktober und Februar. Die widerstandsfähigen Blüten sind leuchtend-gelb mit langen, schmalen, in der Knospe eingerollten Kronblättern. Im darauffolgenden Frühherbst erscheinen die haselnussähnlichen Kapselfrüchte, die ihre weissen, öligen, essbaren Samen verschleudern.
Vorkommen
Heimisch im östlichen Nordamerika
Garten
Als Zierpflanze in Gärten brauchen sie einen halbschattigen, geschützten Platz mit humusreichem, saurem Boden. Vermehrung durch Stecklinge.
Zubereitung
Als Arzneidroge verwenden wir die Rinde und die Blätter. Die Teezubereitung hat bis heute bei uns nicht durchgesetzt. Mit 5-10 g Rindendroge wird ein Dekokt hergestellt.
Wirkstoffe
Blätter: Gerbsäure: Hamamelistannine, Gallotannine; Rinde: zusätzlich Bitterstoff, Phytosterol, Harzstoffe, ätherisches Öl.
Wirkung und Anwendung
Die Zaubernussrinde wirkt adstringierend (zusammenziehend) und somit entzündungshemmend, lokal blutstillend, sowie leicht antibiotisch. Extrakte der Hamamelisrinde werden somit bei Hämorrhoiden, Schleimhautentzündungen (Augen, Rachen, Magen-Darm), innerlichen und äusserlichen Blutungen, sowie bei Krampfadern und infektiösen Durchfällen verwendet. Die Wirkungen kommen derjenigen der einheimischen Eichenrinde nahe.
Phytopharmaka
Zahlreiche Fertigpräparate sind erhältlich, welche je nach Zubereitung eingesetzt werden: Suppositorien und Salben gegen Hämorrhoiden, Extrakte für Spülungen und Umschläge bei Entzündungen, Cremen zur Wundheilung. Speziell zu erwähnen sind dabei standardisierte Spezialitäten (Bsp. Hametum®). Nicht zu vergessen ist auch das arzneibuchgerecht hergestellte Hamameliswasser (Witch Hazel water).
Geschichte/Volksmedizin
Seit über 100 Jahren ist die virginianische Zaubernuss in unseren Gärten und Parkanlagen angesiedelt. Der Forscher Collinson führte den hübschen Strauch in Europa ein. Collinson hatte die Pflanze bei den Indianern kennengelernt wo sie mit ihren magischen Kräften (Blüte im Winter) in hohem Ansehen steht und als blutstillendes Mittel, bei Durchfall und Entzündungen verwendet wird. Nicht zu Unrecht wird sie auch Hexenhasel genannt. Europäische Siedler in Nordamerika machten sich aus den Zweigen Wünschelruten, um Wasser und Gold zu suchen.
Weitere Links
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Literatur
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